Dieser wärmeliebende Baum mit weichen Blättern wird oft auch als Bele-Spinat oder Tonganischer Spinat bezeichnet. Es ist eine faszinierende Pflanze mit einer reichen Geschichte und vielfältigen Anwendungen.

Herkunft
Die Art Abelmoschus manihot ist in subtropischen und tropischen Regionen Süd- und Südostasiens sowie Neuguineas und Queenslands heimisch. Diese Sorte hat traditionelle Bedeutung in den pazifischen Inseln, insbesondere auf der Insel Tonga. Sie wurde in Südasien kultiviert und breitete sich dann in Papua-Neuguinea und die Pazifikinseln aus. Manchmal wird sie auch als Maniok-Bisameibisch bezeichnet, obwohl sie nicht direkt mit Maniok (Manihot esculenta) verwandt ist. Es ist im Gegensatz zu Manihok ein Malvengewächs.

Verwendung
Die 'Tonga'-Variante von Abelmoschus manihot wird hauptsächlich als nahrhaftes Blattgemüse angebaut. Weil die Blätter immer schön zart sind, kann man sie gut als Salat essen, daher die Bezeichnung Salatbaum. Die jungen Blätter und Stielspitzen werden zudem gekocht, gedämpft oder in Kokosmilch zubereitet, ähnlich wie Spinat. Sie haben eine milde, leicht erdige Geschmacksnote und eine zarte Textur, die beim Kochen leicht schleimig werden kann, ähnlich wie Okra, was ihr den Spitznamen "Slippery Cabbage" (rutschiger Kohl) eingebracht hat. Die Blätter sind sehr nahrhaft und reich an Vitamin A und C, Eisen, Kalzium und Protein. In vielen indigenen Diäten, insbesondere in Vanuatu, Fidschi und Tonga, ist sie ein Grundnahrungsmittel. Neben der kulinarischen Verwendung werden die Fasern der Pflanze traditionell auch zur Papierherstellung genutzt, beispielsweise als "Neri" in Japan für Washi-Papier oder "Dak Pul" in Korea für Hanji-Papier. Darüber hinaus werden Teile der Pflanze in der traditionellen Medizin verwendet, zum Beispiel zur Linderung von Entzündungen oder Schmerzen.

Kulturbedingungen
Abelmoschus manihot 'Tonga' ist eine relativ pflegeleichte Pflanze, die unter den richtigen Bedingungen gut gedeiht. Sie bevorzugt vollsonnige bis halbschattige Standorte und einen feuchten, gut durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Obwohl sie tropische Wärme liebt, kann sie sich nach Kälteeinbrüchen wieder erholen. Regelmäßiges Gießen, besonders während Trockenperioden, ist wichtig, um die Bodenfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten. Die Pflanze kann in die Höhe wachsen, bis zu 4 Meter, kann aber durch regelmäßiges Beschneiden kompakt gehalten werden. Dies fördert auch die Bildung neuer Blätter und verlängert die Ernteperiode. Sie kann in der frostfreien Zeit im Freiland als auch in Töpfen kultiviert werden.

Kommentar von Daniel Rühlemann, 26.06.2025

Hier ein Youtube-Video aus Florida von dieser Sorte.