Der klebrige Alant macht seinem Namen alle Ehre. Denn die Blätter sind durchweg mit einer aromatisch-harzigen Schicht bedeckt. Fliegen und kleinere Insekten bleiben daran kleben. In Spanien wird die Pflanze daher auch „Mosquera“ (Fliegenfänger) genannt. Die Zweige wurden hier traditionell als Fliegenfalle sowohl im Haus als auch im Viehstall verwendet, um Flöhe zu einzufangen. Möglicherweise kann man sich auch mit einer Anpflanzung auf der Terrasse lästige Fliegen vom Leib halten. Lasst uns experimentieren!

Die hierzulande winterharte Pflanze wird in Spanien traditionell auch als Heilpflanze genutzt. Dieses Heilkraut ist nur wenig bekannt. Aber das Heilpotential wird in den letzten Jahren wissenschaftlich immer mehr erforscht. Die ganze Pflanze enthält Triterpenoide, Flavonoide und ätherische Sesquiterpenöle (hauptsächlich Nerolidol und Fokienol). Ein Aufguss der Blätter gilt als Heilmittel gegen Muskelschmerzen, Rheuma und Arthritis. Bereits im 16. Jahrhundert wurde das ätherische Öl, gemischt mit Olivenöl, zur Heilung von Wunden und zur Behandlung von Hämorrhoiden verwendet.

Der spanische Name „Altabaca“ deutet darauf hin, dass die Pflanze einstmals auch als Tabakersatz geraucht wurde. Mögicherweise ist es auch ein gutes Räucherkraut?

In Marokko ist das Kraut bekannt unter dem Namen „Magramane“. Blätter und Blüten werden hier als Abkochung zur Behandlung von Nierenkrankheiten, Diabetes und gegen Bluthochdruck eingesetzt. Aus den Blättern wird auch eine wundheilungsfördernde Salbe auf Basis eines alkoholischen Auszuges hergestellt. Die Wirkung soll basieren auf dem hohen Gehalt an Antioxidantien (Polyphenole, Caffeoylchinasäure).

Die anspruchslose Staude ist im gesamten Mittelmeerraum endemisch, und inzwischen auch in England und Belgien wild wachsend anzutreffen. Die schönen gelben Blüten erscheinen im Herbst. Kleb-Alant ist in in jedem Fall eine sehr interessante Kräuterstaude, die noch viel zu wenig bekannt ist.

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