Schön scharf! Kreative Küche mit Chili
(Katalog 2017, Seite 61)
Wissenswertes
Chilis schmecken nicht nur gut, sondern sie sind auch als Pflanzen äußerst dekorativ. Wenn die Früchte sich zur Hauptreifezeit in den verschiedensten, leuchtenden Farben zeigen sind sie auch ein echter Augenschmaus. In Ländern wie Indien und Mexiko, schwören die Einheimischen auf den Schärfe-Kick von Chili. Weshalb auch wir Europäer öfter zur scharfen Schote greifen sollten, zeigen diverse Studien zu den vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften von Chili. Sie sollen immunstärkend, Appetit zügelnd, entzündungshemmend und anti-oxidativ wirken – das Capsaicin (der Scharfmacher) wirkt sich positiv auf Gefäße und Blut aus. Fettreiche Nahrung beispielsweise kann dadurch besser verdaut werden. In der Kosmetik und Medizin wird Capsaicin schon länger verwendet. Hier wird es für Peelingprodukte und zur Schmerzbehandlung eingesetzt.
In der Küche
Die Meinungen über scharfes Essen gehen oft sehr weit auseinander: Manche halten es für ungesund, andere schreiben der Gewohnheit, regelmäßig scharf zu essen, ihr Wohlbefinden zu. Während manche Menschen scharf essen, um die Verdauung anzukurbeln, gibt es Leute, die von einer Mahlzeit mit scharfen Gewürzen Sodbrennen oder Magenprobleme bekommen. Scharfe Gewürze haben in der Tat Vorteile – allerdings sollte man es auch nicht übertreiben.
Capsaicin heißt der Wirkstoff, der neben anderen Capsaicinoiden für den scharfen Geschmack in Chili und Paprika verantwortlich ist. Er ist zwar geschmacklos, reizt jedoch die Nervenenden, die normalerweise Wärmeimpulse wahrnehmen. Dies empfinden wir als brennende Schärfe. Genaugenommen empfängt unser Gehirn ein Schmerzsignal, wenn wir scharf essen. Folglich werden Endorphine ausgeschüttet. Chili und andere scharfe Gewürze werden deshalb manchmal sogar als eine Art von Naturdroge bezeichnet, denn die Glückshormone können eine entspannende Wirkung auf den Körper haben.
Isst man eine besonders feurige Portion Chili, dann wird einem bereits nach wenigen Löffeln heiß und die Schweißperlen stehen auf der Stirn. Das kommt daher, dass scharfes Essen die Wärmerezeptoren aktiviert. Dadurch wird die Durchblutung des Gewebes angekurbelt, die Poren öffnen sich, wir schwitzen – man vermutet darin den Grund für die oft scharf gewürzte Küche in vielen heißen Ländern, denn scharfes Essen senkt somit die Körpertemperatur.
Bei Chili in der Küche ist immer ein wenig Vorsicht geboten – lieber später unter ständigem Rühren etwas nachwürzen als die neuste Küchenkreation in den Kompost zu geben, weil es einfach zu scharf geworden ist.
Chili lässt sich unendlich vielfältig einsetzen. Gerade die Kombination von süß und scharf regt die Geschmacksnerven an – eine wahre Gaumenfreude – wenn man es mit der Schärfe nicht übertreibt.
Die frischen Chilis sollten am besten mit Handschuhen verarbeitet werden. Der Kontakt mit den Schleimhäuten an Mund, Nase, Augen und anderen sollte vermieden werden. Auch ein scharfes Messer ist von Vorteil, denn ansonsten werden die Chili-Beeren eher zerquetscht als geschnitten.
Man kann Chili zur Haltbarmachung auch in Öl einlegen oder trocknen. Beim Einlegen in Öl kann die Schote auch ganz hineingegeben werden, beim Trocknen bietet es sich an, sie vorher zu zerkleinern und Kerne und Inhalt zu entfernen.
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