Blüten zum Frühstück
(Katalog 2015, Seite 343)
Veilchenduft gehört für mich zum Berauschendsten was die Duftwelt zu bieten hat. Zuweilen denke ich, dass unser Riechorgan ganz eigene Rezeptoren nur für den Veilchenduft hat. Ich glaube, jedem der zu flach atmet, bekäme eine Therapie gut, bei der man auf veilchenumsäumten Wegen wandelt. Dann kann man nämlich nicht mehr anders, man muss tief atmen!
Die große Zeit der Veilchen ist der Vorfrühling, je nach Wetter und Gegend etwa Mitte bis Ende März. Bei uns in der Gärtnerei ist diese Zeit unüberriechbar. Im letzten Jahr hatte ich Gelegenheit, einmal live den Vergleich von Parmaveilchen (Viola suavis) und normalen Duftveilchen (Viola odorata) zu erschnuppern. Denn beide Arten standen dicht beieinander. Wenn ich mich von den Parmaveilchen ein paar Schritte entfernte, schickten die anderen Veilchen sofort auch ihre duftenden Wolken zu mir, als gäbe es gerade einen Duftwettbewerb. Ganz klar, die Odorata dufteten auch eindeutig nach Veilchen, aber eben doch ganz anders. Auf den Punkt gebracht: Viola odorata überzeugt mit verspielter, lieblicher Erotik, während Viola suavis die pure Sinnlichkeit verströmt! Natürlich hat mich dieser duftende März auch inspiriert, endlich wieder eines meiner Lieblingsrezepte zu probieren.
Kommentar schreiben
Passende Artikel