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Was mir der Muskatellersalbei erzählt

(Katalog 2015, Seite 281)

- Signaturenlehre am Beispiel Salvia sclarea -

„Gott hat am Anfang alle Dinge sorgfältig unterschieden und keinem eine Gestalt oder Form gegeben, wie dem anderen.“ Dieser Satz stammt von Paracelsus (1493-1541), der sich unter anderem mit der Signaturlehre befasste. Form, Farbe, Geruch, Geschmack, Standort, ja einfach alles ist Bestandteil der Zeichensprache, mit der die Natur sich dem Menschen mitteilt. Ja, sogar die Namen, die wir Menschen den Pflanzen geben.

Ich finde diese Sichtweise faszinierend. 2014 probierte ich sie das erste Mal für mich aus, angeregt durch einen Mukatellersalbei, der dicht am Haus blühte. Der Vergänglichkeit trotzend, den Regeln der Natur spottend, blühte er, während die Artgenossen rings umher längst ausgeblüht und vertrocknet waren. Und ich fragte mich, was erzählst du mir, abgesehen davon, daß immer jeder für sich entscheidet, wann die richtige Zeit ist, um in voller Blüte zu erstrahlen? Auf diese Entdeckungsreise möchte ich Sie ein Stück weit mitnehmen. Als Anregung, vielleicht ihren Weg, ihren persönlichen Zugang zur Welt der Pflanzen zu entdecken. Mal schauen, wie weit komme ich ohne Buch, nur durch Beobachtung?

Seltsam, die Pflanze ist komplett behaart, wie die Haut von Männern. Von diesen, denen man nachsagt, sie wären mal so schutzbedürftig gewesen, daß Gott ihnen Fell schenkte. Nach weiterer näherer Betrachtung des Muskatellersalbeis merke ich, daß mich drei Dinge besonders ansprechen: Zunächst die Blätter. Der Botaniker würde sie zungenförmig nennen. Für mich sehen sie mit den kantigen Stielen aus wie Laubbäume. Ich bekomme Lust mit ihnen ein Bild zu gestalten. Die alten kahlen Pflanzen ähneln tatsächlich Bäumen, fällt mir auf. Ich schaue mir ein Blatt genauer an. Durchscheinend ist es, grün-grau, weich und geschmeidig, leicht dehnbar, aber auch rauh. Die Oberseite sieht aus wie von einer Zellstruktur durchdrungen, zugleich aber auch wie eine Panzerung. Die Rückseite wie durchsiebt. Yang, fällt mir spontan ein. Bestimmt etwas für Menschen mit zu wenig Yang-Energie (männlicher Kraft). Hmm, ich stecke fest. Die Blattstruktur fasziniert mich, aber ich merke, ich komme nicht weiter. Möchte schon ein Fachbuch zu Rate ziehen, lasse es dann jedoch. Vielleicht bringt mich ja der Duft weiter. Er ist für mich am auffälligsten. Sehr intensiv, herb-süßlich, betörend und betäubend zugleich. Ein Geruch, der mir eine zeitlang nach der Berührung noch an den Fingern anhaftet. Erdend empfinde ich ihn und entspannend. Um ein Vielfältiges intensiver als die jungen, knackigen Pflanzen, duften die schon verblühten, saatständigen. Wow, denke ich, was für eine Pflanze. Ja, auch bei uns Menschen hat das Alter seinen Reiz, oftmals vergessen wir das nur. Das kann ich auf alle Fälle von ihr lernen. Hilft sie vielleicht den Widerstand gegen diesen Wechsel zu mildern? Sich damit auszusöhnen?

Ich ernte die ausgeblühten Kelche, in welchen jetzt das Saatgut steckt und dann die gesamte abgeblühte Pflanze, um damit zu räuchern, sie im Potpourri (Duftschale) zu nutzen und um mir immer mal wieder genussvoll die nach ihr duftenden Finger dicht an meine Nase zu halten, um mich von ihrem Geruch inspirieren zu lassen.

Für mich ist der Muskatellersalbei eine Pflanze, die mich kreativ werden lässt, mir zeigt, wie wichtig es ist, seinen ganz eigenen Weg zu gehen, dass man zu jeder Lebensjahreszeit erblühen kann und die mich entspannt. Ob sie mir dabei hilft, das Älterwerden zu genießen? Ich will es hoffen.

Salvia sclarea = heile, klären

In der Naturheilkunde innerlich als Antiseptikum, Mundwasser und Asthma- und Bronchialmittel in Form von Tinkturen und Tees genutzt. Äußerlich die Blätter bei Bindehautentzündungen und die zerstoßene Saat bei Gerstenkorn im Auge. In der Aromatherapie hilft sie bei Angstzuständen, stärkt das Nervensystem, heilt tiefsitzende Verspannungen, macht durchlässiger, gerade auch in Form von Entwicklung von Visionen. In der Parfümindustrie wird es als Trägerduft genutzt. In Cremes verwendet hilft das Öl bei müder, alternder Haut, diese zu straffen. Die Anwendung als Beimischung zu Wein ist längst überholt, die Einsatzmöglichkeiten mannigfaltig.

Paracelsus (1493-1541), Arzt

Sohn eines Arztes. Kleinwüchsig, buckelig und stotternd hat er sich die Welt erobert. Die Signaturlehre war für ihn die Quelle unverfälschter Wahrheit. Sie war für ihn der Schlüssel zur Naturerkenntnis und der Eingang zur Heilkunst. Daneben galt für ihn: Hast du ein körperliches Gebrechen, dann greife zu einem körperlichen Mittel, hast du ein seelisches, dann wende ein Seelisches an, ist es geistig, dann hole dir geistige Hilfe. Gott hat für jede Krankheit auch ein Hilfsmittel erschaffen. Wir müssen es nur erkennen.
Wenn man ihn als Vater der modernen Medizin sehen möchte, wie es heute getan wird, dann sind wir von seiner modernen Medizin noch ein ganzes Stück entfernt. Denn für ihn galt auch Zauberei und Magie als Heilmittel, ebenso wie die Astrologie oder das Wissen über die Farblehre und die Mineralien.

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