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Läuse & Co.

(Katalog 2013, Seite 85 und 189)

Hilfe! Auf meiner Pflanze sitzt ein Tier!

Zunächst gilt es zu klären ob und um welchen Schädling es sich überhaupt handelt. Ist die Diagnose gestellt, stehen uns weitere Maßnahmen zur Verfügung.

Dazu nun kurze Beschreibungen der häufig vorkommenden Schädlinge und die verursachten Schadbilder:

Blattläuse haben im Mai/Juni ihre Hauptvermehrungszeit, sind jedoch das ganze Jahr über anzutreffen. Es sind in grün, schwarz, gelb oder orange vorkommende ca. 2 mm große Tierchen, die vor allem junge Triebe und Knospen befallen und dort den Pflanzensaft aussaugen und dadurch die Pflanze schädigen. Erkennbar sind Deformierungen und verkrüppelter Wuchs. Oft leben die Läuse in Symbiose mit Ameisen, da diese die süßen Ausscheidungen der Läuse verzehren. Eine einfache Methode sie los zu werden, ist das kräftige Abduschen der Pflanzen (dabei die Blattunterseiten nicht vergessen). Reicht diese Maßnahme nicht aus, kann zu biologischen Mitteln auf Schmierseifen = Kaliseifenbasis (angesetzt als Lösung von 20ml auf 1 l) gewechselt werden. Dazu sollte die Pflanze auch blattunterseits tropfnass gespritzt werden. Eine einmalige Anwendung reicht jedoch meist nicht aus, das Mittel sollte 3 -4 Mal in den nächsten 2 Wochen angewendet werden um einen Erfolg verbuchen zu können.

Weiße Fliegen oder Mottenschildläuse gehören ebenfalls zu den saugenden Insekten, die Bekämpfung ist hier etwas langwieriger, da die ca. 2mm großen weißlich gepudert aussehenden Tierchen (wie eine kleine Motte) beflügelt und daher sehr mobil sind. Der Schaden kann durch die unter den Blättern von zumeist weichlaubigen Pflanzen rasch anwachsen, da der Entwicklungszyklus bei höheren Temperaturen schnell vonstatten geht. Bei der Bekämpfung hilft hier ein Aufstellen/Aufhängen von Gelbtafeln zum Abfangen der fliegenden Schädlinge. Der Einsatz von z.B. Spruzit (ebenfalls mehrmalig anzuwenden) hilft die nachschlüpfenden Tierchen zu dezimieren.

Wollläuse (auch Schmierläuse) zählen ebenso zu den saugenden Insekten und ernähren sich vom Pflanzensaft. Es sind dies 2-5 mm lange, eher rundlich wirkende Tierchen, die weiß sind und dem Aussehen nach einer Kellerassel gleichen. In fortgeschrittenem Stadium sitzen sie als weiße Wattekügelchen am liebsten in den Blattachseln der Pflanze. Die Bekämpfung ist sehr aufwändig. Sie befallen bevorzugt wärmebedürftige Pflanzen und das Dezimieren ist ein dauerhafter Akt, der beständiges Kontrollieren und Aktion verlangt. Angefangen mit dem Verwenden neuer Erde über in Alkohol getränkte Wattestäbchen, die gut in die Blattachseln der Pflanze passen um die dort vorwiegend sitzenden Tierchen zu entfernen, bis hin zur Anwendung von biologisch wirkenden Mitteln, die die erwachsenen Tiere abtöten, sollte alles miteinander kombiniert werden um Erfolg zu haben. Da sie durch ihre Wachsausscheidungen relativ geschützt sind, können ölhaltige Mittel helfen diesen Panzer zu durchdringen. Dies ist jedoch fast nur bei hartlaubigen Pflanzen möglich, da ansonsten die Pflanze zu stark in Mitleidenschaft gezogen wird.

Spinnmilben oder Rote Spinne sind sehr schwierig zu bekämpfen. Es sind winzig kleine Spinnentiere, die max.0,5mm groß werden, daher kaum bis gar nicht mit bloßem Auge sichtbar sind. Zumeist sind sie rot (daher der Name), aber sie kommen artenabhängig auch in anderen Farben vor. Sie besiedeln am liebsten die Blattunterseiten junger Blätter und auch Triebspitzen und saugen den Saft aus dem Zellgewebe, die Blätter erscheinen dann silbrig – schimmernd zunächst nur punktuell, bei starkem Befall wird das ganze Blatt „leergesaugt“, die Blätter werden gelb und sehen aus wie mit einem Gespinst überzogen. Als vorbeugende Maßnahme ist ein häufiges Sprühen mit Wasser in den Sommermonaten möglich, im Winter kann eine Wasserschale auf die Heizung gestellt helfen, die Luftfeuchte zu erhöhen um dem Schädling die Ausbreitungsbedingungen zu erschweren. Bei hartnäckigen Fällen sollte man die Pflanze gründlichst abduschen mit einem möglichst harten Wasserstrahl, alternativ einem starken Sommerregen aussetzen. Ansonsten ist hier das Anwenden biologischer Mittel z.B. Spruzit wirksam wenn es über einen Zeitraum von mind. 6 Wochen bei 2 x wöchentlicher Anwendung ausgebracht wird. Da bei der Ausbringung nur die ausgewachsenen Exemplare getroffen werden sollte die Behandlungsdauer so lang weiter betrieben werden um die nachschlüpfenden Eier so lange zu bekämpfen, bis auch das letzte Ei erwischt ist.

Thrips (oder Fransenflügler), zumeist versteckt auf der Unterseite der Blätter lebend ist ebenfalls ein ernstzunehmender Schädling, der gerne an so ziemlich allen Kulturen vorkommt. Das Tierchen ist 1-3mm groß. Das Schadbild ist dem der Spinnmilben mit silbrig durchscheinenden Blättern recht ähnlich, allerdings kann man die Tierchen mit bloßem Auge erkennen. Ein gründliches Abduschen der Pflanze ist hier auch das erste Mittel der Wahl. Danach sollte ca. 3 Wochen lang 2 x wöchentlich behandelt werden mit z.B. Spruzit um den Zyklus zu durchbrechen und alle nachfolgenden Tierchen zu beseitigen.

Raupen oder Schnecken sind oftmals Grund für das Verschwinden einer ganzen oder gar mehreren Pflanzen innerhalb kürzester Zeit. Zunächst ist hier zu klären um was es sich handelt. Schnecken fressen zumeist das Innere des Blattes in Form von einem zumeist runden Lochfraß und hinterlassen die berühmten Schleimspuren. Raupen hingegen fressen vom Rand her die Blätter an, es bleibt oft nur das Blattgerippe stehen. Das Auffinden von schwarzen Kotspuren ist ein Indiz für Raupenbefall. Gegen Schnecken kann man z.B. mit Ferramol Schneckenkorn arbeiten, bei Raupen wäre ein Absammeln in den Abendstunden zumeist ausreichend, da sich die Raupenpopulation im Garten durch Nützlinge auf ein gesundes Maß reduziert.

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