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Vegane Kosmetik mit Kräutern

(Katalog 2018, Seite 218)

Jeden Tag sind Haut, Haar und unser ganzer Körper Umweltbelastungen ausgesetzt. Schlechte Luft, Hitze, Kälte, Krankheitserreger, Stress und viele andere Faktoren haben Konsequenzen auf unser Erscheinungsbild und unser Wohlbefinden.

Die Werbung hat selbstverständlich immer eine passende Lösung für jedes Problem parat. Ein Streifzug durch eine Drogerie offenbart eine Unmenge von Spezialprodukten für jede Herausforderung, jeden Hauttyp und jede Jahreszeit. Dreht man die Flasche oder den Salbentiegel um, um die Inhaltsstoffe zu studieren, erscheinen Fragezeichen. Meist findet man hochkomplizierte synthetische Substanzen, deren Namen man nicht einmal ansatzweise aussprechen kann. Natürlich findet man auch zahlreiche Pflegeprodukte von vertrauenswürdigen Anbietern von veganer Kosmetik. Die hochwertigen Zutaten und Herstellungsmethoden haben aber auch ihren Preis.

Pflanzen sind normalerweise gut verträglich, wirksam, pflegend und hautverschönernd. Wirkstoffe, besonders wenn sie synthetisch nachgebaut sind, helfen nicht so perfekt wie das Originalaus der Pflanze. Deswegen unsere Idee von Do-it-yourself-Kosmetik. Es ist nämlich überhaupt nicht so schwer, Naturkosmetikprodukte in der eigenen Küche selbst anzufertigen. Mit dem nötigen Grundwissen ausgestattet, stellt man aus einfachen Zutaten wie Pflanzenölen, Teeauszügen, Natron und Speisestärke eigene Salben, Cremes, Haarkuren, Deos und vieles andere selber her!

Wer seine eigene Kosmetik herstellt, verbraucht keine problematischen Stoffe, unterstützt keine Verpackungsmaterialien mehr, hilft Ressourcen zu schonen und lange Transportwege zu vermeiden. Man sammelt nicht mehr drölfzig unterschiedliche Kosmetika - bei denen man teilweise schon gar nicht mehr weiß, wie lange man sie schon im Schrank stehen hat – sondern nur seine 3-5 selbstgemachten, frischen Pflegeprodukte.

Und wenn tatsächlich wieder alles verbraucht ist, dann schaut man einfach in den Obstkorb oder die Gemüsekiste oder geht hinaus in den Garten. Dort findet man alles was man braucht und kann wieder aus dem Vollen der Natur schöpfen.

Was bedeutet eigentlich Vegane Kosmetik?

Es ist im Grunde genommen ganz einfach: Wir verzichten - im Gegensatz zur klassischen Kosmetik auf Milch, Butter, Eier, Honig, Fisch (Kaviar) oder Fleisch (Collagen), denn es gibt tolle pflanzliche Optionen, die wir mit bestem Gewissen verwenden können:

  • statt Milch: pflanzliche Drinks (z.B. Soja, Kokos, Reis, Hafer)
  • statt Joghurt/ Quark: Avocado + Zitronensaft oder Soja(Lupinen)Joghurt
  • statt Butter: z.B. Kokosfett, Kakaobutter, Sheabutter, Mangobutter
  • statt Honig: Agavensirup, Löwenzahnsirup, Ahornsirup + Zitronensaft
  • statt Hefe: weiße Tonerde, Ghassoul bzw. Lavaerde

Beim Selbermachen haben wir die Gewissheit, dass kein fühlendes Wesen als Rohstofflieferant oder in einem Labor missbraucht wird. Wir wissen genau, welche Stoffe wir uns auf Haut und Haare geben oder in den Mund nehmen und brauchen uns keine Sorgen über chemische Zusätze etc. zu machen. Unser Körper verdient das Beste – also geben wir es ihm!

Naturkosmetik selbst herstellen – die Grundlagen

Bei der Herstellung der eigenen Pflegeprodukte sind drei Faktoren entscheidend für den Erfolg:

  • Die richtigen Wirkstoffe
  • Die Qualität der Rohmaterialien
  • Achtsame Verarbeitung

Selbstgemachte Pflegeprodukte sind sehr viel individueller als industrielle Produkte. Die Rezepturen lassen sich ganz auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Zuerst mag die Vielfalt der Öle, Pflanzen und anderer Zutaten erschreckend wirken. Dabei gilt es, die Ruhe zu bewahren und sich Schritt für Schritt heranzutasten. Je mehr man liest und experimentiert, umso mehr lernt man und wird vertrauter mit den Zutaten und ihren Wirkungsweisen.

In der Küche selber bleibt es unkompliziert, denn für die Herstellung benötigen wir keine speziellen Gerätschaften, die dann immer im Wege sind. Küchenwaage, Holzlöffel, scharfe Messer (am besten Keramikmesser), Schere, kleine Trichter, 1-2 kleine Töpfe, 1-2 etwas größere Töpfe (auch hier wären keramikbeschichtete Töpfe die erste Wahl), Gläser mit Schraubverschluss zum Schütteln und Vermischen, Siebe (alternativ geht auch ein Teefilter oder ein Damenfeinstrumpf) und nach und nach natürlich ein paar schöne Behältnisse zur Aufbewahrung. Gute Aufbewahrung verlängert die Haltbarkeit!

Wenn man auf den Geschmack gekommen ist, empfiehlt es sich, einige Zutaten wie Kokosfett, kaltgepresste Öle, Agavensirup, Natursalz, Apfelessig (Naturessig), Natron im Haus zu haben - je nachdem welche Rezepte übernommen werden. Eine Erweiterung ist möglich, aber nicht notwendig!

Körpertonikum und Sommerlotion

Ein Blatt Aloe der Länge nach aufschneiden und das Gel mit 100 ml Wasser mixen. In eine Zerstäuberflasche füllen und den erfrischenden Effekt am ganzen Körper genießen oder zum Abschminken benutzen. Als Sommerlotion, bei Sonnenbrand, leichten Verbrennungen einfach das Wasser durch Kokosmilch ersetzen, 2 EL frische Zitronen- oder Orangenverbene hinzugeben (bei getrockneter die Dosis etwas erhöhen), ein TL neutrales Öl, 1 Msp. Natron. Hält bei Zimmertemperatur bis zu 4 Tagen, im Kühlschrank 1 bis 1 ½ Wochen.

Zahnpulver / Zahnpasta

Nach Hildegard von Bingen. Ganz einfach und dennoch unheimlich wirksam.

  • 3 EL getr. Rosenblüten
  • 3 EL getrocknete Salbeiblätter

Im Mixer schreddern – fertig!
In einem geschlossenen Glas ewig haltbar. Zum Zähneputzen feuchtet man die Zahnbürste an und streut ein bisschen von dem Pulver drüber. Nimmt man frische Blätter, diese pürieren und mit zwei guten EL Kokosöl/-fett verrühren. Dann hat man eine wunderbare Zahnpasta.

Zahngel

  • 2 EL frische Minze
  • 2 EL frischer Salbei
  • 2 EL frisches Basilikum
  • 1 EL frische Stevia
  • Schale einer kleinen Zitrone
  • ½ TL Agar-Agar

Die Kräuter kleinschneiden, die Zitronenschale dünn abschälen oder reiben. Alle Zutaten in einem Topf zum Köcheln bringen und mit Deckel 15 Min. simmern lassen. Durch ein Feinsieb in verschließbare Gläser füllen, kurz kopfüber stellen. Abkühlen lassen – fertig!
Erfrischend fruchtig, gleichzeitig desinfizierend. In verschlossenen Gläsern hält sich das Gel 1–2 Jahre, geöffnete Gläser sollten innerhalb von ca. 2 Wochen verbraucht werden.

Deodorant

Ein einfaches Grundrezept, welches dazu einlädt, den eigenen, ganz individuellen Duft zu finden. Man kann je nach Lust und Laune einen neuen Duft kreieren: 100ml Wasser, ½ – 1 TL Natron, 2 EL Kräuter und/oder Früchte nach Wahl in einem Mixer ordentlich durchmixen und durch ein Feinsieb in einen Zerstäuber umfüllen – fertig!
Im Kühlschrank halten die Düfte bis zu 3 Monaten (die Nase entscheidet), bei Zimmertemperatur 1 – 2 Wochen. Für einen Deoroller einfach das Wasser vorher mit 1-2 TL Speisestärke zu einer leicht sirupartigen Konsistenz einköcheln lassen. Wenn die Masse abgekühlt ist, in einen Roller umfüllen.

Vegane Haarkur und Bartpflege

Rosmarin und Basilikum schmecken nicht nur in unserem Essen gut – auch eine Haarkur nährt unsere Haare und gibt dem Haarboden neue Kraft. Rosmarin stimuliert zudem das Haarwachstum, Basilikum wirkt entzündungshemmend und antibakteriell.

Zutaten:

  • 1EL frisches Basilikum
  • 1EL frischer Rosmarin
  • 2 EL Agavensirup
  • 250 ml Wasser
  • Prise Salz
  • 3 EL Pflanzendrink

Zubereitung:

Zuerst werden die Kräuter mit dem Wasser im Mixer fein püriert, dann werden die anderen Zutaten hinzugegeben.
Ins angefeuchtete Haar gut einmassieren und 5 Minuten einwirken lassen.

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