Tabak aus dem eigenen Garten
(Katalog 2019, Seite 314)
Tabakanbau ist Arbeit.
Allerdings nicht mehr als so manches Gemüse.
Die jungen Sämlinge müssen vorgezogen und vereinzelt werden um dann, nach den Eisheiligen, ausgepflanzt
werden zu können. Je nach Art und Sorte werden sie mannshoch, also sollte man vorher etwas mehr Platz einplanen. Wichtig: der private Anbau von Tabak beschränkt sich auf maximal
99 Pflanzen!
Der wirkliche Aufwand steckt im Herstellen von Rauchtabak.
Wenn die Pflanzen ausgewachsen sind werden nach und nach die Blätter geerntet und langsam über Wochen getrocknet. Die richtige Trocknung erkennt man an der Farbe: ein helles Braun. Zu schnell getrocknet und sie bleiben grün, zu feucht gelagert und sie schimmeln.
Der nächste Arbeitsschritt wäre dann das Fermentieren. Kommerziell wird Tabak bei 40-50°C fermentiert. Da der Laie selten Zugang zu einer Klimakammer hat, behelfen sich die meisten damit, ihren Tabak im Sommer über Wochen im heißen Auto zu lagern. Natürlich kann man die Blätter auch in einem Gefäß der Wahl in die Sommersonne stellen.
Der unfermentierte Tabak kann auch geraucht werden, ist aber deutlich härter als wir hierzulande gewohnt sind. Nun steht man vor der Wahl ob das Ergebnis in Zigarettenpapier gedreht werden soll oder ob man sich die Mühe macht und Zigarren rollt. Ich als seltener Raucher hab mich nun am Zigarrenrollen versucht. Ob ich nun so regelmäßig rollen werde, dass ich Übung darin bekomme?
Letztendlich ist Tabak nicht weniger ungesund, nur weil er aus dem eigenen Garten kommt.
Fazit: das Ganze ist ein Projekt für experimentierfreudige mit Geduld und Zeit. Wenn man sich aber mal daran versuchen will, ist es eine angenehme Beschäftigung.
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